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Projekt Forest Pioneer

Herausforderungen der Waldbewirtschaftung in Luxemburg. Systembetrachtungen und Citizen Science zur Bewertung und Förderung regenerativer Praktiken.

Phase der Initiative: Konzeptphase

Luxemburg ist reich an Wäldern. Mit 92.000 Ha machen mehr als ein Drittel des Territoriums aus. Dennoch sind unsere Wälder wachsenden Belastungen ausgesetzt. Im Jahr 2022 hat zeigt ein staatliches Inventar auf, dass nur 15 % der untersuchten Bäume in Luxemburg keine Schäden aufzeigen, fast 23% sind leicht beschädigt und rund 62% stark beschädigt oder tot. Die Auswirkungen von Wandel in Klima, Wirtschaft, Technologie und Umwelt machen ihre Zukunft ungewiss. Über die Hälfte des Waldes ist in Privatbesitz. Waldgesundheit als eine Grundlage für gesundes Leben geht jedoch jeden etwas an. Das Projekt "Forest Pioneer" untersucht mit unterschiedlichen Interessenvertretern die Parameter für einen nachhaltigen Umgang mit Wald. 

Durch das Projekt Forest Pioneer möchten wir in Zusammenarbeit mit unterschiedlichen Akteuren Strukturen, Räume und Prozesse für gesellschaftliches Lernen für einen nachhaltigen Umgang mit Wald erarbeiten. Es sollen gemeinsam Daten erfasst und bewertet werden, um besser zu verstehen welche Art von regenerativen Initiativen unter welchen Bedingungen zum Erfolg führen - ob in privatem oder öffentlichem Wald.
Wir entwickeln Konzepte und Methoden für vernetztes Denken, um das komplexe Waldsystem mitsamt seinen ökologischen, sozialen und technologischen Komponenten aus verschiedenen Perspektiven in partizipativen Prozessen zu betrachten.

Im Rahmen des Projekts werden Interviews und Workshops durchgeführt, die auf diese Methoden zurückgreifen. Als Resultat hoffen wir, dass wir gemeinsam ein besseres Verständnis der Situation aufbauen und zukunftsfähiges Handlungswissen für Waldregeneration gewinnen. Das Potenzial von Citizen Science für partizipative Datenerfassung des Waldes interessiert uns dabei ganz besonders.

Name der Organisation

Adresse / Geo

  • University of Luxembourg, Kirchberg Campus
  • Rue Richard Coudenhove-Kalergi 6
  • 1359 Luxembourg

Kontaktperson

Beteiligungsmöglichkeiten

Engagierte Bürger Freiwillige in Teilzeit Kompetenz/Wissen

Institutions-Typ/Träger

Forschungseinrichtung

Institutions-Name

University of Luxembourg


Wie ist die Initiative finanziert?

University of Luxembourg audacity Programm

Beteiligungsmöglichkeiten

Schueler, Waldprofis, Waldbesitzer, Buerger

Was wird benötigt

Engagierte Bürger Freiwillige in Teilzeit Kompetenz/Wissen

Ziele

Eine mobile APP für die Datenerfassung durch verschiedene engagierte Akteursgruppen. Die APP wird in Zusammenarbeit mit Behörden, Waldbewirtschaftern, privaten Waldbesitzern, wissenschaftlichen Experten, NGOs und Schulen entwickelt. Diese Anwendung wird gemeinsam entwickelt, um die routinemäßige Datenerfassung für Bildungs-, Forschungs- und offizielle Zwecke zu erleichtern und um sie bei Führungen und organisierten Datenerfassungskampagnen einzusetzen.

Die Fernerkundung mit Drohnen kann die Ausdehnung und den Zustand von Ökosystemen bewerten, erzeugt räumlich zusammenhängende Daten und ermöglicht die Unterscheidung von Arten.  Forest Pioneer wird sich auf die Identifizierung einzelner Bäume konzentrieren und dabei fortschrittliche Deep-Learning-Algorithmen mit LiDAR- und Hyperspectral-Imaging-Sensoren (HSI) kombinieren. Diese Technologie wird eine präzise Kartierung von Baumarten, Größen, oberirdischer Biomasse, Kohlenstoffdichte und Schädlingsbefall ermöglichen und damit wichtige Erkenntnisse für die Überwachung des Waldzustands liefern.

Eine integrierte Webplattform, um den verschiedenen Akteursgruppen die gemeinsam produzierten und offiziellen Daten in sinnvoller Weise zugänglich zu machen.  Dies kann durch die Entwicklung verschiedener Webportale als Einstiegspunkte für jede Interessengruppe mit individuell angepassten Darstellungen von Daten und Erklärungen erreicht werden. Eine Verknüpfung mit weiteren relevanten Ebenen des Geoportails wird geprüft.

Einbeziehung von Akteuren wie privaten Waldbesitzern, Behörden und Waldbewirtschaftern, wissenschaftlichen Experten, Nichtregierungsorganisationen sowie Lehrern und Studenten in die Mitgestaltung von Überwachungsinstrumenten. Dies fördert die demokratische Entscheidungsfindung bei der Walderneuerung und -bewirtschaftung und ermöglicht es den verschiedenen Akteuren, sinnvolle Beiträge zu leisten.

Wirkung

Innovative Aspekte - eine systemische Perspektive auf Wälder: Das Projekt Forest Pioneer schlägt vor, einen ersten Prototyp für eine innovative Plattform und eine zugehörige APP zu entwickeln, um verschiedene betroffene Akteursgruppen, einschließlich privater Waldbesitzer, in die Datenerfassung und Bedeutungsfindung zu den Wechselwirkungen zwischen Wald und Mensch einzubeziehen.  Der Ansatz wird einen systemischen Ansatz verfolgen, der hervorhebt, dass die Gesundheit des Waldes und die Gesundheit des Menschen durch eine breite Palette von Ökosystemleistungen untrennbar miteinander verbunden sind. Durch die Integration verschiedener Perspektiven mittels einer strukturierten Co-Design-Methode identifiziert das Projekt wichtige Möglichkeiten des Wissensaustauschs, um die Herausforderungen der Zusammenarbeit bei der Waldpflege anzugehen. Durch die Betrachtung der Wälder als ein komplexes sozio-ökologisches System verbessert das Projekt die Umweltkompetenz und fördert einen transformativen Ansatz für die Interaktion der Menschen mit den Wäldern und der ökologischen Umwelt.  

Zielgruppe

Waldbesitzer

Gemeinden

ANF

Förster

Umweltorganisationen

Schüler.innen

Bürger

Herausforderungen und Lernerfolge

Die Zukunft der luxemburgischen Wälder ist nach wie vor ungewiss, insbesondere aufgrund der unvorhersehbaren Auswirkungen der Polykrise, einschließlich der höchst ungewissen Auswirkungen des Klimawandels auf die Zusammensetzung und Widerstandsfähigkeit der Wälder.  Die Rolle der Wissenschaft bei der Entscheidungsfindung in der Waldbewirtschaftung ist im Wandel begriffen. Angesichts des sich beschleunigenden Wandels in ökologischen, klimatischen und sozialen Dimensionen, die sich an verschiedenen Standorten sehr unterschiedlich auswirken, verlieren Modelle ihre Vorhersagekraft. die inhärente Grenzen haben und komplexe ökologische Wechselwirkungen und standortspezifische Variablen nicht vollständig erfassen können.  Angesichts der Komplexität des Klimawandels erweisen sich auch die traditionellen forstwirtschaftlichen Methoden zur Bestimmung der zulässigen Ernteraten als unzureichend und müssen überarbeitet werden.